Historischer Stoff nährt Zukunftsvisionen

Projekt Magdeburger Recht 2021 mit erster Ergebnispräsentation

Ein mittelalterlicher Domplatz, Kostüm-Anprobe und viele Gäste in der Grundschule  Lindenhof – für die dritten Klassen war dieser Dienstag aufregender als die bevorstehende  Zeugnisausgabe; alles, was „Magdeburger Recht“ ist!

Breslau 1261 – ein Stoffhändler verkaufte zu wenig Stoff, man holte den Rat der Magdeburger Schöffen ein, in der Hoffnung,  diesen Streit so beilegen zu können, dass alle Beteiligten damit leben können.  

Ein Schöffenspruch aus Magdeburg war im Mittelalter in ca. 1000 Städten Europas ein wichtiges und  angesehenes Rechtsmittel der Konfliktbeilegung. Die heutigen Stadtmütter und –väter sind  beeindruckt und nicht selten überrascht  von der Begeisterung und dem Respekt, mit dem sich die Grundschülerinnen und –schüler Jahr um Jahr mit diesem historischen Stoff beschäftigen.

Sie spielen einen Schöffenspruch als Theaterstück, befassen sich mit den heutigen europäischen, v.a. osteuropäischen Ländern, auf deren Gebiet nach dem Magdeburger Recht Streit geschlichtet wurde und lernen vom heutigen Oberbürgermeister und weiteren Stadträten, wie Konflikte in ihrer Heimatstadt im 21. Jahrhundert gelöst werden können. 

Dr. Lutz Trümper ließ es sich auch in diesem Schuljahr nicht nehmen, sich unter die 9bis 10jährigen Kinder zu mischen, zu hören, was sie bewegt und welche Hinweise und Wünsche sie an ihn haben.

Doch sonst lief nicht so viel, wie in den vorangegangenen acht Jahren. Corona forderte von den Pädagogen und auch den Initiatorinnen um Eva Wybrands im Verein Offene Türen e.V. neue Herangehensweisen und besondere kreative Lösungen, um den Dritt- und Viertklässlern das Magdeburger Recht nahezubringen.  Erstmals galt es, sich online dem Stoff zu nähern. Zum „Glück der Tüchtigen“ gesellte sich ein engagiertes Team um Dipl.-Ing. Stefan Haberkorn, Geschäftsführer des Medienunternehmens Visualimpression GmbH.

Ihre  vernetzten Multimedia Räume mit Virtual Reality Begehungen machte es möglich, die beteiligten Kinder auf eine Zeitreise zu schicken. Auf dem mittelalterlichen Domplatz mussten sie Aufgaben lösen und Abenteuer bestehen.

Begeisterung pur, die auch Schulleiter Friedrichs teilt. Im wahrsten Sinne eine neue Dimension für die Annäherung an das Magdeburger Recht. Bleibt zu wünschen, dass  auch Bildungspolitiker auf allen Ebenen das Potential für einen zeitgemäßen Geschichtsunterricht erkennen und der Einzug von 3 oder 4D-Brillen in Unterrichtsräume nicht auf das nächste Jahrhundert verschoben wird.

Ganz ohne  Multimedia und VR werden für den historischen Umzug durch das Stadtzentrum selbstverständlich weiterhin historische Kostüme passgerecht für die ca. 250 Kinder geschneidert. Geplant ist dieser nunmehr für den 20. September, dem UN Weltkindertag und wie immer wird der Höhepunkt ein Schöffenspruch im Magdeburger Rathaus sein.

Damit die historischen Kostüme im September in ausreichender Anzahl vorhanden sind, wird noch viel mehr Stoff gebraucht. Bitte beachten Sie deshalb unseren Spendenaufruf.


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